Batikpapiere zählen zu den sog. Reservetechniken: Die Trägerpapiere werden auf mechanischem oder chemischen Weg oder in einer Kombination beider Verfahren partiell für die danach aufgetragene Farbe unempfänglich gemacht. Die Farbe kann dadurch nur an die für das Dekor bestimmte Partien gelangen.
englisch: batik paper
Terminologie-Status: Die Bezeichnung „Batikpapier“ ist gebräuchlich, aber terminologisch noch nicht fixiert.
Synonyme: Java(kunst)papier (Sortenbezeichnung für Wachsbatikpapiere)
DIN 8580: Beschichten (Farbauftrag, Wachs), z.T. Umformen (Knittern, Falten)
Technik (übergeordnet): Reservetechnik
Modifikationen: mechanische und/oder chemische Reservierung, durch Falten (Faltbatikpapier, englisch fold-dye paper) oder z.B. mittels Gummi arabicum, Wachs (Wachsbatikpapier) oder Kleister (Kleisterbatikpapier)
Wachsbatikpapier
Bei der Technik der Wachsbatik ist die Reservage ein erhitztes, flüssiges Wachs, das auf den Trägerstoff (z.B. Textil oder Papier) aufgetragen wird. Das Färben erfolgt nach dem Wachsauftrag, ggf. auch in mehreren Schichten. In der Regel wird das Wachs später wieder (z.B. durch Hitze) entfernt.
Als tjap werden diese Metallmodel bezeichnet, die beim Batikverfahren – u.a. auf Java – ab der Mitte des 19. Jahrhunderts neben der Handmalerei zum Bedrucken von Textilien verwendet wurden. Während die Handmalerei in der Regel von Frauen ausgeübt wurde, war das Drucken meist den Männern vorbehalten.
Faltbatikpapier
Bei der Faltbatik (japan. auch shibori) wird ein dünnes nassfestes Papier nach einem bestimmten Muster gefalzt und danach – z.B. durch Tränken oder partiell mit einem Pinsel – gefärbt. Die Farbe dringt nicht bis in die gesamte Tiefe der Fälze ein und nach dem Trocknen und Auffalten wird das Muster sichtbar. Auch diese Technik wird auch im Textilbereich angewandt.
Faltbatikpapiere von Annette Weber (http://www.weberannette.de). Fotos: Annette Weber
Kleisterbatikpapier
Die Kleisterbatik ist eine spezielle Form der Batik, bei der als Reservate ungefärbter odergefärbter Kleister verwendet wird. Der Kleister wird auf das Papier aufgetragen, anschließend – z.B. durch Verdrängung mit Walzen oder Stempeln – gemustert. Das Färben erfolgt nach dem Trocknen des Kleisters: Die mit Kleister bedeckten Partien werden nicht oder weniger gefärbt. Typisch sind die sehr feinen Strukturen/Texturen.