Philip Wiegard ist bildender Künstler aus Berlin und arbeitet hauptsächlich in den Medien Skulptur und Fotografie. Seit einigen Jahren beschäftigt er sich mit Kleisterpapier. Er hat Buntpapiersammlungen in Berlin und Leipzig besichtigt und interessiert sich vor allem für die Herrnhuter Kleisterpapiere und deren historische Produktions- und Vertriebsbedingungen. In seiner praktischen Arbeit versucht er, historische Muster zu reproduzieren, mit Schwerpunkt auf performativen Aspekten des Entstehungsprozesses.
Seit 2013 realisiert er das fortlaufende Performance Projekt „Kids’ Factory“, bei dem Kinder gegen Bezahlung handbemusterte Tapeten in der Kleisterpapiertechnik produzieren.
Die Ausstellung “View From Within” wurde 2013 in der Galerie Season Projects in London gezeigt. Das Tapetenmuster erzeugt eine visuelle Tiefenwirkung, die von einer hervortretenden Gitterstruktur begrenzt wird. Dadurch verweist die Installation auf die Metapher eines Käfigs.
Die Tapete „Festoons“ basiert auf einem historischen Muster von ca. 1760 aus der Buntpapiersammlung der Kunstbibliothek Berlin. Gefertigt wurde sie von 32 Kindern im Alter zwischen 8 und 15 Jahren während eines zehntägigen Workshops in Hong Kong. Zusammen mit den Fotografien des Künstlers Christodoulos Panayiotou, wurde die Tapete im Kunstraum Spring Workshop in Hong Kong präsentiert.