Am 22. und 23. Februar tagte der Arbeitskreis Buntpapier im Sitzungszimmer der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Der Freitag war hauptsächlich dem am Ende des letztjährigen Arbeitstreffens beschlossenen Thema „Drucktechniken“ gewidmet. Am Sonnabend wurden verschiedenen Sammlungen und Bestände sowie mehrere Datenbank-Projekte vorgestellt.
Freitag, 22. Februar 2013
Nach der Vorstellung des Tagungsprogrammes und einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer referierte Dr. Frieder Schmidt (Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen National-bibliothek) über die „Darstellung von Drucktechniken für Buntpapier in technologischen Schriften“. Durch eine Recherche in historischen Publikationen via Google-Books hatte er vielfältige Informationen über Buntpapier-Druck-techniken gewonnen.
Es folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Holger Zellmer (HTKW Leipzig) über „Druckverfahren und deren Erkennung“, der eine anschauliche und interessante Einführung in den Themenschwerpunkt gab.Im Anschluss wurde ein Kurzfilm des Designers und Siebdruckers Thomas Waibel (Hamburg) über das Siebdruckverfahren vorgeführt. Wie in jedem Jahr hatten die Mitarbeiter des Buchmuseums neueste Erwerbungen von Fachliteratur mitgebracht und Buntpapiermacherin und Verlegerin Susanne Krause (Hamburg) präsentierte das jüngst in ihrem Verlag erschienene Buch von Hikmet Barutcugil: Ebru – Träume auf Wasser vor. Abschließend informierte Kunsthistorikerin Julia Rinck (Leipzig) über die inhaltliche und gestalterische Überarbeitung der Website www.buntpapier.org.
Sonnabend, 23. Februar 2013
Im ersten Punkt am Sonnabend berichtete Dr. Henk Porck (Königliche Bibliothek Den Haag, KB) über den Stand der Erschließung der Buntpapiere der Papierhistorischen Sammlung in einer hauseigenen Datenbank der Königlichen Bibliothek. Die bereits erschlossenen Bestände sind im Opac der KB recherchierbar. Anschließend stellte Aurélie Martin das Ligatus-Projekt der University of the Arts London vor und bat den Arbeitskreis um fachliche Unterstützung. Es folgte Dr. Doris Fouquet-Plümachers Beitrag zur VerlagsEinbandDatenbank der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, ein Projekt zur Erforschung des maschinell hergestellten Verlagseinbandes aus der Mitte des 19. bis ins frühe 20. Jahrhundert.
Danach referierte Dr. Frieder Schmidt über „Buntpapier im Katalog VD 18“ und Ilse Mühlbacher, Restauratorin a.D. an der Österreichischen Nationabibliothek (ÖNB) stellte ihr Datenbankprojekt zu Buntpapieren an Einbänden aus der ÖNB Wien vor. Es folgte Julia Rincks Vortrag über „Buntpapiere an Rechnungsbüchern im Stadtarchiv Neumarkt (Oberpfalz)“. Katharina Mähler, Restauratorin an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (HAB), erinnerte in ihrem Vortrag „Meister des Zufalls – Buntpapiere von Adolf Flach“ an den 2011 verstorbenen Buchbinder und Restaurator.
Den Abschluss der Tagung bildete die Auswertung eines Fragebogens zur Zukunft des Arbeitskreises Buntpapier. Für das kommende Treffen wurde der Termin 21. und 22. Februar 2014 festgelegt. Tagungsthema werden Buntpapiere aus der Zeit 1850 bis 1914 sein.
Präsentation von Buntpapieren. Foto: JR