Die folgende Liste von Brokatpapierhersteller*innen, Händler*innen bzw. Verleger*innen basiert auf dem Verzeichnis in Albert Haemmerle: „Buntpapier. Herkommen, Geschichte, Techniken, Beziehungen zur Kunst“ von 1961, ergänzt durch die Publikation von Adelheid Schönborn / Michael Rothe: „Die phantastische Welt der Brokatpapiere“ von 2021. Der Index wird sukzessiv ergänzt durch weitere Namen und Signaturen, die in Buntpapiersammlungen oder an verarbeiteten Objekten gefunden und identifiziert wurden.
> Über Hinweise auf weitere Personen freuen wir uns und fügen diese dann gern in die Liste ein. Bitte schicken Sie diese – möglichst mit einem digitalen Foto der Signatur – an: arbeitskreis[@]buntpapier.org.
Ackermann, F. C. > bisher keine weiteren Angaben bekannt.
Boas, Ulrich > Augsburg, geboren 1644 – gestorben 1710, Formschneider und Briefmaler, erhielt 1693 (zusammen mit sieben anderen Meistern aus Augsburg) eine Druckergerechtigkeit für Kattundruck, verlegte als einer der ersten in Augsburg Brokatpapiere.
Eckart, Johann Georg von > Nürnberg, Geburtsjahr unbekannt – gestorben 1854, ab 1820 tätig als Buntpapierfabrikant.
Eder, Johann Georg > Lebensdaten unbekannt (lebte noch 1796, vielleicht auch noch 1806), Goldpapierfabrikant in Augsburg, heiratete 1762 die Witwe des Brokatpapierverlegers Michael Munck und übernahm teilweise dessen Verlag.
Ehinger, Johann Lupus > Augsburg, Geburtsjahr nicht bekannt – gestorben nach 1778, tätig um 1770 als Goldpapierfabrikant und Türkischpapiermacher in Augsburg, heiratete 1754 Maria Barbara Haichele (vielleicht eine Tochter von Simon Haichele) und übernahm wahrscheinlich dessen Werkstatt.
Enderlin, Jakob > Augsburg, Lebensdaten unbekannt, um 1680 tätig als Formenschneider, fertigte für seine Bronzefirnispapiere eigene Druckmodel.
Haichele [auch Haigele, Heuchele], Simon > Westheim / Augsburg, geboren 1710 – gestorben nach 1749, war zunächst Fuhrknecht und Tagewerker, stellte 1739 beim Augsburger Rat einen Antrag, um Türkischpapier machen zu dürfen, wie es seine Frau Salome seit 1723 tat, erhielt 1740 das kaiserliche Privilegium impressorium zu Herstellung von gefärbten und „metallisierten“ Papieren (Brokatpapieren), wahrscheinlich Schwiegervater von Johann Lupus Ehinger.
Haichele, Salome > Westheim / Augsburg, seit 1823 Türkisch Papiermacherin, verheiratet mit Simon Haichele.
Heerdegen, Heinrich Junior > wohl Wörth bei Nürnberg, Brokatpapierverleger und Metallfolienschläger.
Hird [auch Hirdt], Marquard > Augsburg, Lebensdaten unbekannt, um 1716–27 nachgewiesen als Kupferstecher.
Kauffmann, Marx Leonhard > Augsburg, Papierfabrikant, geboren um 1736 – gestorben um 1779/85, 1761 erhielt er die Papierfabrikantengerechtigkeit der Stadt Augsburg, 1763 durch Heirat die Kramergerechtigkeit, 1772 übernahm er eine Papiermühle. Er signierte seine Papiere mit „LEONHARD KAUFFMANN“.
Kauffmann, Marx Leonhard d. Jüngere > Augsburg, übernahm von seinem Vater die Papierhandlung und die Fabrikation von „Türkisch Papier“, tätig nach 1779–84 – verstorben 1830.
Keck, Maria Barbara > Augsburg, erhielt 1739 ein kaiserliches Privilegium impressorium zur Herstellung von gefärbtem Papier, Gold- und Silberpapier sowie von „Türkisch Papier“, verheiratet mit Chrysosthomus Keck, verstarb vor 1749.
Keck, Chrysosthomus > Augsburg, Goldpapierfabrikant, verheiratet mit Maria Barbara Keck.
Köchel, Johann > Fürth, geboren um 1682 – gestorben 1726, einer der ersten Brokatpapierverleger in Fürth. Er signierte seine Papiere mit „IOHANN KOCHEL“.
König, Konrad > Nürnberg, Formenschneider, Gold- und Silberpapierfabrikant, geboren 1744 – „ausgetreten“ 1772.
Kost, Johann Friedrich > Fürth, Schreinermeister und Verleger von Buntpapieren, geboren um 1730 – gestorben 1788.
Kurz, Georg Ludwig
Lechner, Johann
Ledergerber, Johann Christoph
Leopold, Johann Christian d. Ältere
Leopold, Joseph Friedrich
Maiestetter, Apollonia geb. Praunegger
Maisch, Johann
Marcher, T.
Merer [auch Mehrer], David
Merktl [auch Merkel, Merkli, Marktl], Mathias
Meyer, Johann Wilhelm
Mieser, Abraham
Monogrammist I V
Moore, Benjamin
Müller, Johann Friedrich
Munck, Johann Carl > Augsburg, geboren um 1730 – gestorben 1794, Freihandmaler, Türkischpapierfabrikant und Brokatpapierverleger in Augsburg, Sohn von Johann Michael Munck, wollte 1749 nach dem Tod von Maria Barbara Keck deren Erbe antreten, was aber von anderen Augsburger Brokatpapierverlegern vereitelt wurde, um 1761 beerbte er seinen Vater und übernahm einen Teil von dessen Verlagserzeugnissen. Seine Papiere signierte es mit „CARL MUNCK“, auch „JOH. CARL MUNCK“.
Munck, Johann Michael d. Jüngere > Geburtsjahr nicht bekannt gestorben vor 1762, Stiefsohn des Brokatpapierfabrikanten Johann Michael Schwi(d)becher, 1739 übernahm er die Papierdruckergerechtigkeit von David Merer, 1763 heiratete seine Witwe den Goldpapiermacher Johann Georg Eder, der den Verlag dann zusammen mit dem Sohn Johann Carl Munck weiterführte. Er signierte seine Papiere mit „IOH:MICH:MUNCK“.
Petit, Egidio
Popp (auch Pop), Georg > Fürth, geboren 1670 – gestorben 1735, Brokatpapierverleger in Fürth.
Reimund [auch Reymund, Raymund, Reumund], Andreas
Reimund [auch Reymund], Georg Daniel
Reimund [auch Reymund, Reumund], Johann Michael
Reimund [auch Reymund], Paul
Remondini, Giovanni Antonio
Remondini, Giovanni Battista
Renner, Georg Nikolaus > geboren um 1803 gestorben 1853, erhielt 1826 das Bürgerrecht in Nürnberg und war dann dort Kunsthändler und Brokatpapierverleger tätig. Seine Papiere sind signiert mit „Renner und Abel“ oder „G.N. RENNER & ABEL“.
Rigel [auch Riegel], Johann
Schindler, Johann Paul
Schneider, Ruprecht
Schwibecher, Johann Michael
Spitzbart [auch Spidzbart, Pitzbart], Johann Leonhard
Steber, Andreas
Stoy, Georg Christoph > siehe Deutsche Biografie: https://www.deutsche-biographie.de/sfz128161.html
Topai, Angelo
Ulrich, Boas
Valadier, Luigi
Wolf [auch Wolff], Jeremias
Weitere Recherchemöglichkeiten:
Siehe auch: Liste von Brokatpapier-Verlegern, Stechern und Druckern auf Wikepedia (geografisch geordnet)
Siehe auch: Brokatpapier-Digitalisate aus dem Buch „Die phantastische Welt der Brokatpapiere“ von Schönborn/Rothe (2021)
Siehe auch: Brokatpapier-Digitalisate aus dem Staatsarchiv Wertheim, Landesarchiv Baden-Württemberg