Einfarbig gestrichenes Papier ist vollflächig mit einer monochromen Farbschicht bedeckt. Die Farbe kann manuell mit Pinsel oder Bürsten oder maschinell, z.B. mit Streichmaschinen, aufgebracht werden.
englisch: monochrome brushed paper
Benennungsvarianten: Einfach gestrichenes Papier, Farbig gestrichenes Papier
DIN 8580: Beschichten (Farbauftrag)
Technik (übergeordnet): Färbetechnik, Streichtechnik
Spezielle Art: Titelschildpapier (Verarbeitung/Anwendung)
Abgrenzung: In der Masse gefärbtes Papier (durchgefärbt, KEIN Buntpapier), Gestrichenes Kleisterpapier (Textur deutlich erkennbar), durchdringend gefärbtes Papier (Tauchfärbung)
Geschichte und Technik
Bei manuellem Farbauftrag mittels Bürsten oder Pinseln wurde die Werkzeugspuren bisweilen durch das nochmalige Überfahren der Farbfläche mit einer weichen Bürste „verschlichtet“.
Einfarbig gestrichene Papiere, handgefertigt, undatiert (vor 1901). Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig, Buntpapiersammlung, Sammlung Ernst Seegers. Fotos: DNB.
Einfarbig gestrichene Papiere (vermutrlich aus einem Musterbuch), wohl Deutschland Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert. Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig, Buntpapiersammlung, Sammlung Ernst Seegers. Fotos: DNB.
Einfarbig gestrichene Papiere auf verschiedenen Trägerpapieren und mit unterschiedlicher Oberflächenbehandlung
Glanzpapier
Durch das nachträgliche manuelle oder maschinelle Glätten mit Poliersteinen oder Kalandern wurde die Farbe zusätzlich verdichtet und eine mehr oder weniger glänzende Oberfläche erzielt. Einfarbige Papiere mit glänzender Oberfläche werden als Glanzpapier bezeichnet. Ein sanfter seidenartiger Glanz konnte auch durch so genanntes „Satinieren“ mittels Bürstenwalzen erzeugt werden.