Der Siebdruck ist ein Durchdruckverfahren, das zu den Reservetechniken gehört und mit der Technik Schablonierter Papiere verwandt ist. Gedruckt wird durch ein feinmaschiges Gewebe ("Sieb"), das partiell abgedeckt ("reserviert") wurde.
englisch: silk screen printed paper
Terminologie-Status: Die Bezeichnung „Siebdruckpapier“ ist geläufig, aber terminologisch noch nicht fixiert.
Synonym: Serigrafie
DIN 8580: Beschichten (Farbauftrag)
Techniken (übergeordnet): Drucktechnik, Durchdruck, Reservetechnik
Abgrenzung: Lithografiertes Papier, Offsetdruckpapier
Technik
Die Druckform beim Siebdruck ist ein mit einem feinmaschigem Gewebe (ursprünglich Seide, daher auch silk screen printing) bespannter Rahmen. Auf dieses Sieb wird – manuell oder durch fotografischen Umdruck – ein Negativdekor aufgebracht, wodurch dieser Teil der Gewebemaschen „reseviert“, das heißt für Farbe undurchdringlich gemacht wird. Das Sieb wird auf das zu bedruckende Papier aufgelegt und mit einer sogenannten Rakel aus Gummi wird die Farbe durch das Gewebe auf das Papier gepresst (gerakelt). Das Dekor erscheint an allen nicht reserviertes Partien.
Muster und Dekore
Siebdruckpapiere, zeitgenössisch. Privatbesitz. Foto: JR
Alle oben abgebildeten Papier sind Siebdrucke nach Vorlagen alter Druckmodel. Sie stammen aus der Werkstatt von Thomas Waibel, Hamburg (www.polygraphicae.de). Fotos: Thomas Waibel.
Zeitgenössische Siebdruckpapiere, Indien, ornamentales Muster (links), florales Dekor (rechts). Privatbesitz. Foto: JR